Menschen unterschiedlicher Herkunft versuchen Lessings „Nathan der Weise“ aufzuführen. Dabei stellen sie fest, dass sie es in die heutige Zeit übertragen müssen. Das Theaterprojekt verbindet unterschiedliche Milieus, Altersstufen und kulturelle Kontexte in Schwäbisch Gmünd und fragt im Jubiläumsjahr: Was bedeutet das Erbe staufischer Toleranz heute?
Tausende arbeiten gemeinsam an der Umsetzung der spektakulären Staufersaga.
Eine Botschaft, die mit dem „ Erbe der Staufer“ verknüpft ist, ist der Entwurf eine grenzüberschreitenden Gesellschaft, in der viele Kulturen und Sprachen zusammen leben. Das Miteinander über Glaubensgrenzen hinweg, ist die Kernbotschaft von Lessings Drama „Nathan der Weise“, das zur Hochepoche der Stauferzeit in Jerusalem spielt: Tempelherr Curd von Staufen entpuppt sich am Ende gar als Saladins Neffe.
Natürlich darf dieser Klassiker der Aufklärung also nicht auf dem Spielplan des Jubeljahres (850 Jahre Schwäbisch Gmünd) fehlen. Gmünder Bürger machen sich also auf, das Stück zu spielen.
Dabei könnten die Biographien und Weltanschauungen nicht unterschiedlicher sein.
Mit einem offenen Theaterprojekt als Plattform werden religiöse und Milieuunterschiede überwunden.
In einer Serie von Workshops haben sich Schüler religiöse Gruppen und ein buntes Gemisch an Interessierten Gedanken dazu gemacht, wo man heute Toleranz üben muss.
Dabei wurde festgestellt, dass unterschiedliche Religionszugehörigkeit lange nicht die Einzige und vielleicht auch nicht die wichtigste Grenze ist, mit der man sich auseinandersetzen muss.
Dabei wurde festgestellt, dass unterschiedliche Religionszugehörigkeit lange nicht die Einzige und vielleicht auch nicht die wichtigste Grenze ist, mit der man sich auseinandersetzen muss.
Im Theaterstück selbst, treten sie als Schauspieler oder Musiker auf, die eine klassische Nathan-Inszenierung mit Schattenspielen proben sollen. Im Laufe des Stückes setzen sie sich gegen den Regisseur durch und definieren was Lessings Botschaft und der Toleranzgedanke heute für sie bedeutet.
Das Projekt sollte Jugendliche und junge Erwachsene mit vielen verschiedenen und unterschiedlichen Menschen ihrer Stadt zusammen zu bringen. Das Ergebnis richtet sich an die breite Öffentlichkeit und wird im Rahmen des internationalen Schattentheater-Festivals aufgeführt.
Träger des Projektes ist der gemeinnützige Verein Projektgruppe New Limes e.V., der in der Stadt Schwäbisch Gmünd seit Jahren künstlerisch anspruchsvolle, kulturelle Projekte mit und für junge Erwachsene umgesetzt. Von offenen Theaterprojekten bis hin zu Aktivierungsmaßnahmen oder BVB’s im Auftrag des Jobcenters.