Das Theaterkollektiv „TheaterPerformanceKunst RAMPIG“ ist ein sozial und kulturell offenes Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene, die an Theater und Bildender Kunst interessiert sind. Ziel ist die Inszenierung einer großen Aufführung. Inhaltlich werden in den Stücken, die meist auf klassischen Vorlagen basieren, Fragen der Identifikation, persönlicher Freiheit und Weltauffassung aufgegriffen. Für die nächste Produktion haben wir uns für „Das Schloss“ von Franz Kafka entschieden. Treffpunkt für die Proben ist das Haus der Jugend in Heidelberg. Durch die Unterstützung eines ehrenamtlich tätigen mehrköpfigen Teams entsteht neben einer Performance auch das Bühnenbild, die Kostüme, das Licht- und Musikkonzept in Eigenarbeit.

Die Postdramatik samt ihrer zeitgenössischen Formen wurde inzwischen zum wichtigsten künstlerischen Mittel. Die Inszenierungen zeichnen sich durch spezifische Raumlösungen, performatives Erzählen und das Hinzuziehen der bildenden Künste aus. Das künstlerische Interesse kreist um das Ausloten der Grenzen zwischen den Kunstgattungen. In der Konsequenz führt dies zu einer Inszenierungsform, die sich zwischen Aufführung und Ausstellung begreift.

Bericht:

 Das Künstlerkollektiv RAMPIG e.V. bildet eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft, die um Gastkünstler verschiedener Genres erweitert wird. Unsere Ensemblemitglieder (im Alter von 18-27 Jahren) fungieren nicht nur als Schauspieler und Performer, viele bringen ihre Talente und Ideen, z.B. bei Autorenschaft, Videoarbeiten, Musik, Technik etc. ein.

Seit Sommer 2013 bewohnten wir ein verlassenes Haus in Heidelberg, welches wir zum Leben erweckten: mit Installationen, Performances, Foto- und Videoarbeiten, Texten usw.

Vom 10.-14.10.2013 öffneten wir die Pforten unseres "Winterquartiers". Ein verlassenes Haus in Heidelberg, das wir seit Sommer 2013 bewohnten, wurde nach Kafkas Romanvorlage „Das Schloss“ inszeniert und sollte das Publikum in intimer Atmosphäre empfangen, sie durch die Räume führen und an den Performances teilhaben lassen.

Das Theaterstück begann schon mit der Anmeldung. Die Besucher erfuhren den Ort erst, als sie sich online auf www.schloss.rampig.de anmeldeten. Dann wurden sie angerufen, und erfuhren den Ort und die Einlasszeit, die zwischen 17.00 und 22.30 Uhr lag. Die Gäste wurden eingeladen, "allein und in persönlichem Kontakt mit den Performern ein winterliches Quartier" zu beziehen. Dabei wurde die Idee eines grenzüberschreitenden Kunsterlebnisses verfolgt, an dem das Publikum autonom über die Rolle des aktiven Teilnehmers, des Kunstwerkrezipienten oder des stillen Beobachters entscheidet. Vor allem die Verbindung zwischen der Bildenden und Darstellenden Kunst kristallisiert unsere Arbeitsweise des „KURATIERENS IM SPIEL“.

Im Anschluss daran waren die Besucher vom 15.-20.10.2013 eingeladen, bei unlimitierter Zuschaueranzahl, den „Spuren im Schnee“ - einer performativen Ausstellung - nachzugehen. Viele unserer Winterquartiergäste nutzten die Gelegenheit, sich abermals mit den inszenierten Räumen auseinander zu setzen.

Als dritten Teil widmeten wir uns am 8.2.2014 bei „Permafrost“ der Metaebene unserer Inszenierung bei zeitraumexit in Mannheim. In 12 Stunden Performance setzte sich RAMPIG erneut mit Konsequenzen des modernen Lebens auseinander: Existenzängste, emotionale Überforderung, Angst vor dem Scheitern. Das Kollektiv verhandelt das von Kafkas Roman „Das Schloss“ inspirierte Thema bereits seit einem Jahr und dekliniert es in „surrealen Szenen voller Kälte, Verlorenheit, aufgepeitschter Gefühle, Gewalt, auch: abgründiger Poesie“ (Mannheimer Morgen) durch verschiedene künstlerische Formen: Schauspiel, Video, inszenierte Räume, Ausstellung, Textproduktion und Vorträge. Mutig, ehrlich und selbstreflexiv analysiert das junge Ensemble den gemeinsamen Weg und die (kollektive) Angst vor dem Scheitern in der Kunst.

Unter der künstlerischen Leitung von Beata Anna Schmutz, inspiriert von Kafkas „Das Schloss“, mit Texten von Christopher Kriese und RAMPIG, Videoarbeiten von Christina Stihler und RAMPIG, Soundinstallationen von Tobias Neumann und Katalog von Stefan Roesinger.

RAMPIG Team DAS SCHLOSS: Sebastian Arnd, Benjamin Bay, Friedrich Blam, Tim Fischer, Christoph Hack, Nils Kirchgeßner, Lea Langenfelder, Karolina Lesna, Sophie Lichtenberg, Sarah-Lina Mantler, Anna Müller, Luca Pauer, Nicolas Rauch, Beata Anna Schmutz, Stephan Schmutz, Gediminas Schüppenhauer, Karoline Stegmann, Cornelius Thomas, Marisa Wojtkowiak.

Gastkünstler: Nikola Haubner, Christopher Kriese, Liz Langenfelder, Volker Langenfelder, Tobias Neumann, Melanie Riester, Stefan Roesinger, Christina Stihler.

Dank an: Leoni Awischus, Julian Maier, Celina Aithal, Robert Bucholz, Jianna Dimitriou, Johann Thomas, Saioa Alvarez Ruiz, Malte Fischer, Levin Strack, Elvira Schenk, Amt für Baurecht und Denkmalschutz Heidelberg, Amt für Liegenschaften Heidelberg, Haus der Jugend Heidelberg, Hausmeisterservice Menzos, Gemüsebau Schlicksupp, Second-Hand Kaufhaus bric & brac, Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe, Bauschreinerei Stein, Familien Langenfelder, Kirchgeßner, Fischer, Thomas, Awischus, Blam, Arnd, Lesna und Lichtenberg.

Gefördert durch den Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, das Kulturamt der Stadt Mannheim, die LBBW-Bank Stiftung und die Jugendstiftung Baden-Württemberg.

Der Katalog als Begleitprogramm zum „Winterquartier“ von Stefan Roesinger

http://issuu.com/rampig/docs/schloss

Pressestimmen:

MM Winterquartier: http://www.morgenweb.de/nachrichten/kultur/kultur-allgemein/fiebertraume...

Stadtredaktion Winterquartier: http://www.die-stadtredaktion.de/2013/10/rubriken/kultur-ressorts/theate...

Stadtredaktion Permafrost: http://www.die-stadtredaktion.de/2014/02/pressemitteilung/permafrost-die...

Lebensspiel Permafrost: http://lebens-spiel.blogspot.de/2014/02/eine-karte-des-permafrost-gebiet...

mehr Infos und Bilder zum Projekt auf www.rampig.de

https://www.facebook.com/theatergruppe?fref=ts