Wir wollten unsere theaterpädagogische Expertise und die Erfahrungen, die wir mit der Methode „Theater der Unterdrückten“ seit 2019 gemacht hatten einsetzen, um mit unterschiedlichen Gruppen zum Thema „gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit“ zu arbeiten. Es gab bereits ein zweitägiges Konzept aus Workshop und Aufführung, das während eines früheren Projektes entstanden war und eine Theaterpädagogin, die das Konzept mitentwickelt und ein großes Interesse an einer Weiterführung hatte.
Drei inklusive Projektgruppen ab 16 Jahren haben jeweils zwei Szenarien zum Thema GMF entwickelt, diese Szenarien nach der Methode von Augusto Boal dem Publikum vorstellt und in Interaktion gemeinsam besprochen, gespielt, diskutiert und verändert. Die Szenen drehten sich um homophobe Belästigung im öffentlichen Raum, homophobes Verhalten im familiären Umfeld, Diskriminierung am Arbeitsplatz aufgrund einer Sprachbehinderung, sexuelle (frauenfeindliche) Belästigung am Arbeitsplatz und im privaten Umfeld, psychische (verbale) Gewalt im Alltag. Alle Szenen gründeten auf Erfahrungen der Teilnehmenden. Beim Forumtheater untersuchen und reflektieren die Teilnehmer:innen gemeinsam mit Spielleitung und Zuschauer:innen sozial problematisches Verhalten anhand eines szenischen Entwurfes. Sie suchen gemeinsam für die in den Szenarien betroffenen Personen nach Konzepten des Empowerments, um den unterschiedlichsten Formen von Unterdrückung etwas entgegensetzen zu können. Dabei sind Zuschauer:innen wie Darsteller:innen ganzheitlich gefordert.
