Nie wieder! Ein Stadtrundgang auf den Spuren des Dritten Reiches in Karlsruhe

Nie wieder! Ein Stadtrundgang auf den Spuren des Dritten Reiches in Karlsruhe

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Projektbeschreibung

Die neue und aktualisierte Dokumentation „Nie wieder – Stadtrundgang auf den Spuren des Dritten Reiches in Karlsruhe“ soll die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus und an seine Opfer wach halten[1]. Die Internet-Seite www.ns-in-ka.de (ab 20.11.07 freigeschaltet) enthält Informationen über die Geschichte Karlsruhes in der Zeit zwischen 1933 und 1945 und richtet sich insbesondere an Jugendliche, aber auch an Erwachsene.

Die Informationen sind einzelnen Stationen zugeordnet, so dass es möglich wird, selbständig Stadtrundgänge zu planen. Zu jeder Station sind pdf-Dateien verfügbar, die ausgedruckt und zur jeweiligen Station mitgenommen werden können.

 

Das Projekt ist nicht abgeschlossen, sondern offen für jede Form von Mitwirkung und Ergänzungen. Wir möchten ausdrücklich dazu ermuntern, in Projektarbeit oder im Rahmen des Schulunterrichts weitere Kapitel zu gestalten und mit Inhalt zu füllen.

 

Unsere Urgroßeltern oder Großeltern erlebten die Zeit des Nationalsozialismus als Erwachsene, als eigenständige, aktiv handelnde Personen. Doch es ist schwierig zu erfahren, warum es in der deutschen Bevölkerung ein so großes Einverständnis mit der Ideologie der Nazis gegeben, und warum nach 1945 so wenig Auseinandersetzung mit den einschneidenden Geschehnissen der NS-Zeit stattgefunden hat. Der in der Menschheitsgeschichte einzigartige Zivilisationsbruch des Holocaust, die schweren Verletzungen der Menschenrechte, die Brutalität der Angriffskriege – was in den zwölf Jahren der Nazi-Herrschaft in Europa geschah, kann nicht als abgeschlossen oder gar „aufgearbeitet“ bezeichnet werden. Dazu kommt, dass die meisten Deutschen, die in irgendeiner Form an den nationalsozialistischen Verbrechen beteiligt waren, nach 1945 ohne Strafe geblieben sind. Diese Ereignisse der Vergangenheit wirken sich auf die Gegenwart aus – auf die Entwicklung einer ganzen Gesellschaft ebenso wie auf persönliche Lebensläufe.

 

Das Konzept dieses Projektes sieht vor, dass die Stadtrundgänge von allen Interessierten selbständig durchgeführt werden können, einzeln oder in Gruppen. Für Schulen empfehlen wir die Vorbereitung und Durchführung als Gruppenarbeiten (z.B. bereiten zwei bis drei Schüler eine Station vor und stellen sie dann beim gemeinsamen Rundgang vor).

Zu den Stationenbeschreibungen gibt es weiteres Material in Form von Fotos, Audio- und Videofiles aus Zeitzeugeninterviews.

Weitere Hintergrundinformationen geben die Themenseiten, die jedoch erst ab Februar 2008 zur Verfügung stehen werden. Dann werden neben der Stichwortsuche auch ein Glossar, eine Link- und eine Literaturliste die Seiten ergänzen.

In einem weiteren Schritt werden wir eine Projektseite aufbauen. Diese lebt vor allem von den Benutzerinnen und Benutzern. Gerne werden wir Projekte zur Geschichtsaufarbeitung des Nationalsozialismus, der Erinnerungsarbeit aufnehmen, ebenso wie Projekte zur antifaschistischen und antirassistischen Arbeit.

Die Organisatoren des Projektes geben auch gerne Anregungen für die Projektarbeit an Schulen, wie z. B. Recherchen über jüdische Mitschüler, die in der NS-Zeit von der Schule verwiesen wurden.

 

Zur Zusammenstellung der Rundgänge empfehlen wir zu überlegen, welche geografische Route und welche Themenschwerpunkte zugrunde gelegt werden sollen. In einem ersten Schritt haben wir hauptsächlich Stationen im Innenstadtbereich beschrieben. Weitere Stationen in Stadtteilen, wie z.B. Durlach oder Grötzingen werden folgen (vielleicht mit Ihrer Unterstützung?). 

Zwei Routenvorschläge, die gut zu Fuß bewältigt werden können, sind beispielhaft ausgearbeitet. Je nach Gruppengröße und Klassenstufe empfehlen wir die Anzahl der Stationen eher zu begrenzen und dafür aber intensiver zu bearbeiten.

 

Für alle Anregungen sind wir sehr dankbar, da dieses Projekt gegenüber einer Buchform die wunderbare Chance hat, lebendig zu bleiben und weiter entwickelt zu werden.

 

Unser besonderer Dank gilt

den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen

dem Stadtarchiv

der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe

der Jugendstiftung Baden-Württemberg

dem Landesmedienzentrum

dem Generallandesarchiv

dem Dokumentations- und Kulturzentrum deutscher Sinti und Roma

Günter Wimmer für Material, Wissen und wertvolle Tipps

Eva Lia Reinegger für das wichtige Korrekturlesen

 

...und allen Menschen, die das Projekt benutzen und weiterentwickeln werden.



[1] Erstveröffentlichung der gedruckten Version durch den Stadtjugendausschuss e.V. Karlsruhe 1984

Projektträger
Stadtjugendausschuss e.V.
Moltkestr. 22
76133 Karlsruhe
Deutschland
Themenfeld
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
22.03.2016 - 16:09
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
251710