Der Kurzfilm PRINCE DE LA VILLE (zu deutsch „Prinz der Stadt“) beschäftigt sich im Kern mit der Frage, ob Kinder und Jugendliche auch ohne ihren Vater Orientierung im Leben und ein Gefühl von Aufgehoben sein in einer Ersatzfamilie erlangen können. Bei unserem Protagonisten Hamid kommt hinzu, dass er, ähnlich wie viele Kinder in den Vororten von Paris, ein Elternteil hat, dass aus Algerien kommt. Dadurch ist er zerrissen zwischen zwei Welten, findet allerdings in seinem Fußballverein, was sein Vater ihm nicht geben kann.
Der Film wurde im Dezember 2022 in einer Kooperation von der Filmakademie Baden-Württemberg und der französischen Filmhochschule La Fémis in Paris gedreht. Im Jahr 2023 wurde der Film fertig gestellt und ist nun ab März 2024 bereit zur Verwertung. Bei der Verwertung wird der Film bei ca. 150 Filmfestivals eingereicht sowie TV-Sendern und Bildungseinrichtungen angeboten. Ein besonderes Anliegen ist es uns den Film in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu zeigen, damit Kinder und Jugendliche, die zu dem Gefühl unseres jungen Protagonisten anknüpfen können, eine Chance haben ihre eigenen ähnlichen Gefühle der Orientierungslosigkeit in einem hoffnungsvollen Film verarbeitet zu sehen.
Besonders an unserem Filmprojekt war bereits im Herstellungsprozess, dass wir die Zusammenarbeit von jungen Menschen über Staats- und Sprachgrenzen hinaus bewusst gesucht und umgesetzt haben. Ein Team von 12 französischen und 13 deutschen Filmemacher*innen, die alle zwischen 18 und 30 Jahre alt sind, haben einen Film geschaffen, der die universalisierbare Geschichte eines 14-jährigen Jungens erzählt. Originell an unserem Film ist, dass wir zeigen, dass ein Kind seinen Vater nicht um jeden Preis braucht, wenn er ein stabiles, sicheres Umfeld findet, in dem er sich sicher und gesehen fühlt. Dieser Film soll insbesondere einem jungen Publikum einen besonderen Blickwinkel auf das Thema geben, wie man, wenn man selbst in dieser Situation ist, einen Umgang mit einer solchen Herausforderung finden kann.
Handlung: Hamid, 14, wächst mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem Vorort von Paris auf. Seine Familie hat der Teenager durch seine Fußballmannschaft erweitert, in der er als Kapitän Verantwortung übernimmt. Eines Tages taucht sein algerischer Vater unangekündigt nach Jahren der Abwesenheit bei seinem Training auf. Als er Hamids Wahlfamilie in Frage stellt, zweifelt Hamid, ob wirklich jeder Mensch seinen leiblichen Vater braucht.