Der Schülertreff am Schulzentrum Mutlangen ist vergleichbar mit dem offenen Bereich eines Jugendzentrums. Die Schülerinnen und Schüler können hier ohne direkte Lehreraufsicht ihre Mittagspause verbringen. Der Treff ist eine attraktive Anlaufstelle – bietet er doch zahlreiche Optionen zur Freizeitgestaltung: Ungezwungen miteinander quatschen, kostenlos Tee trinken, Musik hören oder verschiedene Gesellschaftsspiele und Spielgeräte nutzen. Der Raum steht den Schülern der Klassen 7-9 zur Verfügung.

An drei Wochentagen (Montag, Dienstag und Donnerstag) wird der Schülertreff im Zeitraum von 13:00 – 14:00 Uhr von Schülern der Jahrgangsstufe 9 jeweils im Tandem betreut. Dabei übernehmen sie die Funktion eines Jugendbegleiters. Im Team befinden sich sowohl Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule als auch der Realschule. Das heißt, im Schülertreff spielt es keine Rolle, welche Schulform die Jugendbegleiter besuchen, auch wenn die meisten Besucher aus der Werkrealschule sind. Diese Form direkter Begegnung trägt dazu bei Vorurteile abzubauen.

Bevor sie ihr Amt ausführen können, müssen sich die Interessenten für den Posten bewerben. Die Anforderungen und Inhalte der Stelle werden ausgeschrieben. Folgend auf eine schriftliche Bewerbung werden die Schüler zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Erst daraufhin wird entschieden, ob der Bewerber eine Zusage erhält.

In regelmäßigen Abständen finden Teamsitzungen statt. Hier werden die Jugendbegleiter zunächst von Herrn Breunig (Schulsozialarbeit) in ihr Amt eingeführt. Im weiteren Verlauf stehen inhaltlich eher Austausch, Reflektion und Weiterentwicklung im Vordergrund. Themen sind u. a.: die aktuelle Lage in den einzelnen Tandems, Kritikpunkte, Problemkonstellationen sowie Schwierigkeiten mit einzelnen Besuchern. Grundlage ist immer eine Lösungsorientierung. Des Weiteren bieten die Teamtreffen Gelegenheit, Projekte wie eine Tischkickerliga zu entwickeln oder neue Ideen für die Gestaltung des Raumes einzubringen. Je länger das Schuljahr dauert, desto größer werden die Zeitspannen zwischen den Teamtreffs und die Jugendbegleiter selbstverantwortlicher. Entscheidender Grundgedanke dieses informellen Lernens ist nicht der Erfolg/das Ergebnis insofern das die Schüler „immer alles richtig“ machen, sondern prozesshaft Strategien zu entwickeln, wie man z. B. mit Herausforderungen bei der Regeleinhaltung der Besucher umgeht. Dabei darf aus dem Blickwinkel der Schüler betrachtet auch etwas schiefgehen.

Am Tag der offenen Tür stellen die Jugendbegleiter interessierten 4. Klässlern und deren Eltern das Modell „Team Schülertreff“ vor. Für ihre Tätigkeit beziehen die Schüler ein kleines finanzielles „Honorar“. Am Ende des Schuljahres erhalten die Teilnehmer für ihr Engagement ein Zertifikat nach Maßstäben des Qualipasses.

Pädagogische Zielsetzung:

Hauptziel:
* Förderung bzw. Orientierung in der Persönlichkeitsentwicklung in der Statuspassage zwischen Jugend und Erwachsen werden

Feinziele:
* Schaffung von Arrangements mit Aneignungscharakter, die Gelegenheit bieten, sich in Rollen und mit eigenen Ideen auszuprobieren. Die Basis bildet der aktivierende Ansatzes: Schüler gestalten bzw. schaffen etwas für Schüler
* Verantwortung für sich und andere übernehmen, dies aushalten und reflektieren können
* Soziale Kompetenzen (Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Konfliktverhalten, Selbstbewusstsein, Kooperation) und Selbständigkeit praktisch schulen
* realitätsnahe Simulation der Bewerbungssituatuon und der Arbeitswelt durch ein faktisches Arbeitsverhältnis
* Abbau von Vorurteilen und Stigmatisierung („Die Hauptschüler sind...“ „Die Realschüler sind...“) durch direkte Begegnung

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