jes-Projekt: Zusammen leben – Integration und Vielfalt
verschiedener Kulturen
Teilnehmer:
Catino
|
Fiorella
|
Dekanski
|
Norman
|
Dzaferi
|
Amir
|
Ernst
|
Sissy Maria
|
Härtner
|
Desiree
|
Ibis
|
Madeline
|
Jetter
|
Melanie
|
Kaya
|
Sevil
|
Koparan
|
Ümit Deniz
|
Martino
|
Matteo
|
Skulj
|
Dominik
|
Wetekam
|
Liv Aileen
|
Mentorin: Christel Hammer
72766 Reutlingen
Kooperationspartner:
Hermann-Hesse-Realschule, Konrektorin Frau Dorenkamp,
72762 Reutlingen
Zeitraum: ab Januar bis Mai 2005
Ca. 70 Stunden
Projektbeschreibung:
Gemeinsam erkunden und lernen deutsche Jugendliche und Jugendliche mit Migrationshintergrund einen Teil ihres Lebens und ihrer Freizeit kennen, das außerhalb des gemeinsamen schulischen Alltags liegt. Sie sind als Gruppe aktiv und erhalten Einblicke in andere oder auch fremde Lebenswelten. Das ist vor allem vor der Tatsache interessant, da die Jugendlichen zwar die Schulzeit gemeinsam verbringen, sich aber dann häufig „die Wege trennen“ und die soziale Welt außerhalb der Schule jeweils fremd ist und unterschiedlich erlebt wird. Hier setzt das jes-Projekt an. Absicht ist, den beteiligten Jugendlichen die Bereiche Soziales Leben, Kultur, Ökologie und Bildung bewusst zu machen, darüber zu informieren, Möglichkeiten geben, Neues entdecken oder Bekanntes mit anderen Augen betrachten können. Im Prozess des sozialen Lernen können auch Unterschiede in der Lebensführung und Planung bewusst werden, aber es ergibt sich auch die Chance, die Unterschiedlichkeiten zu benennen, über Fremdes und Befremdliches zu reden und zu reflektieren. Das ermöglicht die persönliche und soziale Weiterentwicklung und bietet Erfahrungsmöglichkeiten.
Das Programm umfasst deshalb u.a. einen Moscheebesuch, Besuch christlicher Kirchen, gemeinsames Kochen, Theater- und Museumsbesuche, Besuch der Vesperkirche, Besuch der Polizei und das Kennen lernen sozialer Einrichtungen mit bürgerschaftlichem Engagement. Hier ist die Mitarbeit bei einem Seniorennachmittag im Kreis der Älteren im Haus der Begegnung in Orschel-Hagen vorgesehen und der Besuch von einem deutschen Verein und einem ausländischen Verein. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit sich in einer ihnen fremden Umgebung als Gruppe zu erleben, was das Gruppengefühl stärkt und evtl. vorhandene Unterschiede innerhalb der Gruppe „unwichtig“ macht.
Projektziel:
Den Jugendlichen eröffnen sich durch den integrativen Projektansatz die Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch, zur Reflektion untereinander und sie lernen Beteiligungs- und engagementmöglichkeiten kennen. Sie sind zusammen aktiv und lernen die Lebenswelt der anderen Gruppenteilnehmer besser kennen, die stellvertretend für die Stadtgemeinschaft steht. Durch die Impulse aus dem Alltag wird sowohl das Verständnis füreinander wie auch die Integration gefördert. Gemäß dem Motto, das für das jes-Projekt programmatisch ist: Zusammen leben – Integration und Vielfalt erleben.
Die Jugendlichen machen eine Dokumentation zum Projekt, um die Erfahrungen auch anderen mitteilen zu können und um Mut machen, solche Wege zu beschreiten. Es gibt Überlegungen, über das Projekt in der Schülerzeitung zu berichten. Vorgesehen sind ebenfalls Kontakte zur Stabsstelle Bürgerengagement, um die Außenanbindung des Projekts nachhaltig zu machen.
Projektverlauf:
Montag 31.1.2005 - Hermann-Hesse-Realschule
Vorstellung des Projekts durch die Mentorin und Besprechung des Projektverlaufs
Die Schüler stellen sich in Form von gegenseitigen Interviews vor. Jeweils ein kurzer Bericht über Hobbys, Berufswünsche, Familie und Herkunft. Auf einer Europakarte wird festgehalten, wo jeder herkommt bzw. von wo er abstammt: Slowenien, Griechenland, Türkei, Serbien-Montenegro, Italien, Philippinen und Deutschland.
Beim Kontaktspiel „Turmbau“ mit einfachsten Mitteln wird die Zusammengehörigkeit der Gruppe getestet - Gruppenidentität und Wettbewerbsgeist.
Die Wirkung von verschiedenen Organisationsmodellen auf das Funktionieren der Gruppe – Gruppendynamik - wird deutlich
Vorbereitung von kleinen Referaten für Dienstag über die verschiedenen Kulturen.
Dienstag, 1.2.2005 - Hermann-Hesse-Realschule
Referate
- über Gewalt – es entsteht eine intensive Gruppendiskussion
- über verschiedene Religionen
- über Kulturen - Italien, Philippinen, Türkei, Griechenland und verschiedene Bundesländer in Deutschland
Diskussion über Rituale - Beschneidungsfest, Beerdigungen, Ostern, Weihnachten, sonstige Feste
Nasa-Spiel
Entscheidungsfindung in der Gruppe – Aufgabe war, Gegenstände zum Überleben nach Wichtigkeit zu bestimmen.
Kultur und Werte
Gemeinsame Ausarbeitung eines Arbeitsblattes –
Jeder Mensch ist - wie niemand, wie manche, wie alle
Mittwoch, 2.2.2005
- Führung durch die Marienkirche in Reutlingen
- Rathaus Foyer Besichtigung des Sturmbocks von HAP Grieshaber
- Kunstmuseum Spendhaus, Druckerpresse selbst ausprobiert
- Besuch der Vesperkirche - Die Gruppe beteiligt sich als „Solidaresser“
Donnerstag, 3.2.2005
Besuch der Reutlinger Moschee - Führung und anschließend Aussprache bei Tee und türkischem Gebäck - sehr beeindruckend!
Abends Theaterbesuch im Foyer U 3 „Der Tod des Sherlock Holmes“ gespielt von der Theater AG des Isolde-Kurz-Gymnasiums
Freitag, 4.2.2005
Kochen im Haus der Familie
Frau Freundt bereitet eine „kleine kulinarische Reise“ vor und kocht mit den Schülern ein 5 Gänge-Menü.
Die Presse kommt vorbei.
Gemeinsames Essen und Aufräumen
Freitag, 18.3.2005
Besuch bei der Polizeidirektion Reutlingen
Info-Nachmittag über Straftaten von Jugendlichen, Prävention und allgemeine Informationen über die Arbeit der Polizei, Fuhrpark
Fahndungsfotos und Fingerabdrücke erstellen
Montag, 21.3.2005 Hermann-Hesse-Realschule
Gestaltung der Flyer – Einladung für den Seniorennachmittag
Verteilen der Flyer in Orschel-Hagen
Freitag, 15.4.2005
Gestaltung eines Seniorennachmittags im Haus der Begegnung beim Kreis der Älteren in Orschel-Hagen unter dem Thema „Frühlingsgedanken“. Auf dem Programm standen Frühlingslieder, Gedichte und ein Quiz. Die Schüler haben Jes-Tortys gebacken und schenkten Kaffee aus.
Mittwoch, 13.4.und 27.4.2005
Kennen lernen der Bewohner des Heimes Rappertshofen, Rollstuhlspaziergänge
Mittwoch, 11.5.2005
Informationsveranstaltung - Frau Burbulla stellt das Behindertenheim Rappertshofen vor. Einzelne Bewohner berichten über ihre Zeit im Heim und sprechen offen über den Grund für ihre Behinderung. Die Schüler besuchen die einzelnen Wohngruppen und die Bewohner zeigen ihre Zimmer. Anschließend setzen sich die Jugendlichen selbst in den Rollstuhl und üben im Selbsttest den Umgang mit dem Rollstuhl. Eine Rollstuhlfahrerin gibt Anleitung, wie man am besten über Bordsteine bzw. Stufen kommt.
Mittwoch, 20.07.2005
Zertifikatsübergabe im Reutlinger Rathaus durch Bürgermeister Robert Hahn in einem feierlichen Rahmen.
Bei der Übergabe sind 40 Gäste anwesend. Neben den Eltern und Geschwistern auch Lehrer und viele Begleiter des Projekts.
Zwei Schülerinnen des Projekts wollen weiterhin ehrenamtlich in Rappertshofen mitarbeiten und machen Rollstuhlspaziergänge und Besuche bei den Behinderten.