"Die Kunstwerkstatt ist ein besonderer Raum und ein besonderes Prinzip: Hier können 20 Schüler/innen der ersten bis vierten Klasse, immer dienstags von 14:50 Uhr bis 16:20 Uhr malen, zeichnen, formen, drucken, bauen, basteln und erfinden."

So wird die Projektbeschreibung eingeleitet, mit der die Kinder der Thaddäus-Rinderle-Schule (TRS) zu Beginn des Schuljahres eingeladen werden, an der Kunstwerkstatt teilzunehmen. Das Projekt findet bereits seit mehreren Jahren an der TRS statt und wurde durch und mit Herrn Prof. Dr. Thomas Heyl, Fachbereich Kunst an der Pädagogischen Hochschule Freiburg, ins Leben gerufen.

Im Mittelpunkt stehen die Eigentätigkeit und Erfindungsgeist der Kinder, die mit verschiedensten Materialien ihre eigene Ausdrucksfähigkeit schulen. Kreativität ist gefragt, um in Fundstücken oder gar vermeintlichem Müll ästhetische Möglichkeiten zu entdecken und durch Interpretation und Transformation völlig neue Gegenstände zu erschaffen.

KOOPERATION: Die Jugendbegleiterinnen - alle drei Studierende an der PH Freiburg - stehen dabei unterstützend beiseite, achten auf den richtigen Umgang mit Werkzeugen und bekräftigen die Kinder in ihrem Schaffen. Neben der Pädagogischen Hochschule in Freiburg ist auch die Stadt Staufen Kooperationspartner des Projekts.

INTEGRATION: Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis vier arbeiten hier gemeinsam mit Kindern aus der Vorbereitungsklasse (Kinder mit Migrations- und Fluchthintergrund lernen gemeinsam mit Schwerpunkt auf Erwerb der deutschen Sprache).

PARTIZIPATION: Die Schüler/innen der Kunstwerkstatt sind in ihrem kreativen Prozess absolut frei. Lediglich ein Anstoß wird in der Regel zu Beginn durch die Leitung gegeben, der aber nicht selten auch völlig aus dem Blick verloren wird, weil Material und neue Ideen zu interessant sind. Auch bei der Organisation sind die Teilnehmer/innen zum Teil involviert, beispielsweise wenn es darum geht wie, wann und wo eigene Werke ausgestellt werden können.

INNOVATION: Außer Schere und Kleber finden in der Kunstwerkstatt auch für Kinder eher ungewöhnliche Werkzeuge Gebrauch, wie beispielsweise Hammer, Säge, Heißkleber und Flachzange, wobei eine "fachgerechte" Handhabe zugunsten eines "kreativen" Einsatzes in den Hintergrund tritt, ohne dabei natürlich die Sicherheit aus dem Blick zu verlieren. Die auf den ersten Blick nicht immer "schönen" Werke beinhalten oft sehr originelle und kreative Ideen.