Die Karten von Utopia

Die Karten von Utopia

Projektbeschreibung

Eine Eigenproduktion mit Schülerinnen und Schülern der Theodor-Heuss-Realschule und des Hebelgymnasiums Lörrach unter der Regie von zwei Multiplikatoren des Theater Tempus Fugit

In drei Sätzen:

Unter der Anleitung von A. Rehfueß und D. Vogel entwickelten und inszenierten wir mit Jugendlichen die Eigenproduktion "Die Karten von Utopia". Die Jugendlichen widmeten sich der Thematik von fremden, unkonventionellen und für sie persönlich wünschenswerten Welten. Aus eigenen Ideen, Improvisationen etc. entwickelten sie ein Stück, welches sie vor Eltern und Schülern aufführten.

Zeitraum:

Die Theatergruppe traf sich wöchentlich eineinhalb Stunden. Das erste Treffen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war am 12. Februar 2014. Davor setzten sich die Anleiter Antonia Rehfueß und David Vogel in Vorbesprechungen zusammen, um das Grundkonzept zu entwickeln. Es endete nach den Aufführungen im Juli 2014 mit einem Abschlusstreffen am 23. Juli 2014.

Beschreibung:

Das Projekt "Die Karten von Utopia" richtete sich an Jugendliche zwischen elf und vierzehn Jahren der Theodor-Heuss-Realschule und des Hebelgymnasiums in Lörrach. Neben der Inszenierung eines Stückes, sowie dem Sammeln von Erfahrungen im Bereich des Theaters, war es auch Ziel des Projektes, einen Austauschen zwischen den Jugendlichen beider Schulen zu ermöglichen.

Projektverlauf: Die AG traf sich wöchentlich eineinhalb Stunden ab Februar. Zu Beginn wurde durch Spiele und Übungen gewährleistet, dass die Jugendlichen sich als Gruppe zusammenfanden und auch das Vertrauen gewannen, sich ohne Vorbehalte vor dieser zu präsentieren. Daraufhin probierten sich die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der beiden Multiplikatoren in verschiedenen feldern des Theaters aus. Bis auf eine Schülerin der Theodor-Heuss-Realschule hatte keiner der Jugendlichen Bühnenerfahrung. Sie kamen erstmals mit Körpertheater in Berührung, arbeiteten mit ihrer Stimme und Rythmus, entwickelten kleinere Szenen und Improvisationen. Gleichzeitig wurden innerhalb der Gruppe Ideen und interessante Gebiete innerhalb des Themas "fremde, unbekannte und unkonventionelle Welten" gesammelt. Dabie hatten die Schülerinnen und Schüler vor allem in den Improvisationen die Möglichkeit, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen, zu diskutieren und innerhalb der Szenen verschiedene Rollen auszuprobieren. Mit diesen Grundlagen wurde ab der Hälfte der Probenphase ein Stück entwickelt. In Zusammenarbeit mit den gruppenleitern formulierten die Jugendlichen ihre Wünsche, erdachten sich ihre Rollen, schrieben Texte, die später als Monologe verwendet wurden, suchten sich ihre Kostüme, sowie den Soundtrack der Inszenierung und einigten sich auf eine Rahmenhandlung. Die beiden Multiplikatoren verfassten letztlich unter Anleitung der Schülerinnen und Schüler das Stück "Die Karten von Utopia".

Zum Stück: Ein Kartenspiel findet sich nach einer anstrengenden Partie zusammen. Alle Karten sind unzufrieden. Sie beklagen sich über ihr karges, eintöniges Leben, welches allein von den Menschen beherrscht wird. Nach Jahren der Anstrengung haben sie keine Lust mehr auf fettige Fingerabdrücke, Knicke und den Mülleimer. Stattdessen wollen sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Die Karten beginnen zu träumen: Von einer Welt, in der es Süßigkeiten vom Himmel regnet, in der alles cool und eckig ist, in der man sich lieb hat, es keine Ungerechtigkeit gibt, alle aufeinander achten, jeder immer gut drauf ist und man einfach mal machen kann, worauf man Lust hat. In einer heftigen Diskussion steigern sich die Karten immer mehr in ihre Wunschträume hinein bis sie auf einen Schlag ankommen. In ihrem Utopia. Um den Wünschen aller gerecht zu werden, beschließen die Karten, einen Eintagskönig einzuführen. Das bedeutet, dass jeder einen Tag hat, an dem die anderen ihm gehorchen müssen. Die einzige Voraussetzung ist, dass der König das Zepter am Ende des Tages wieder abgibt. Zu Beginn verläuft alles auch noch nahc Plan. Jeder lebt seine Freiheiten in vollen Zügen aus und auch die Eintagskönige regieren gütig. Doch als einem der Könige die Macht zu Kopf steigt, läuft alles aus dem Ruder. Die Utopie wird zur Dystopie und die Karten finden sich in einem schrecklichen Alptraum wieder. Blind und hilflos folgen sie der neuen Herrscherin, die unersättlich scheint. Am Ende versinkt die Welt im Überfluss und Chaos. Die Karten kehren zurück in ihr altes, trostloses Dasein und stehen wieder am Anfang. Ernüchtert und ohne den Hauch eines Schimmers, wie es nun weitergehen soll.

Endprobenphase und Aufführungen: In den letzten Wochen vor den Aufführungen wurde das Stück eingeprobt. Die Jugendlichen setzten sich in dieser Zeit intensiv mit ihrer Rolle auseinander. Jeder erarbeitete sich Charakterzüge seiner Bild- oder Symbolkarte und probierte die Rolle innerhalb von Gruppenimprovisationen aus. Zudem entwickelten die Jugendlichen Bühnenbild und Ausstattung. Jeder suchte sich sein "uropisches Kostüm" heraus, in welches er in der perfekten Welt schließlich schlüpfen würde. Die Kartenkostüme wurden gebastelt, mit Materialien experimentiert und die einzelnen Szenen gesetzt. Dann wurden so oft es geht Durchläufe durchgeführt, nach welchen sich die Gruppe gegenseitig konstruktiv kritisierte und einzelne Szenen noch einmal verfeinert wurden. Schauspielerisch ging es in dieser Phase vor allem um die Bühnenpräsenz, welche durch Auftrittsübungen trainiert wurde. Als Abschluss der Theaterarbeit fanden schließlich vor Mitschülern, Freunden und Verwandten am 17. und 18. Juli vormittags jeweils eine schulinterne und abends eine öffentliche Aufführung statt. Die Aufführungen waren große Erfolge. Die Jugendlichen waren zu Recht stolz auf ihre Leistung und hatten Spaß auf der Bühne. Es stärkte ihr Selbstbewusstsein und ihre Motivation, auch im nächsten Jahr die Theatergruppe zu besuchen. Auch der Austausch zwischen den beiden Schulen funktionierte im besonderen Maße. Innerhalb der Gruppe bildeten sich feste Freundschaften zwischen den Jugendlichen beider Schulen heraus, die auch außerhalb des Proberaums von Bestand waren und sind.

Partner:

Die Leiter der Theatergruppe, Antonia Rehfueß und David Vogel, waren zur Zeit des Projektes Multiplikatoren des Freien Theaters Tempus fugit. Das Freie Theater Tempus fugit ist ein Team engagierter kulturschaffender Menschen mit einer eignen Produktionsstätte in Lörrach. Es beinhaltet mehrere Theatergruppen mit über 150 Spielern jeglichen Alters, ausgebildetete SchauspielerInnen, MusikerInnen und Theaterpädagogen. 1995 aus ihrer Schultheater-AG hervorgegangen, leitet noch immer die Gründerin Karin Maßen zusammen mit einem zwanzigköpfigen Team das Freie Theater. Jährlich realisieren sie mit viel leidenschaft durchschnittlich zehn Theaterproduktionen und über 100 Aufführungen pro Jahr. Desweiteren verwirklicht Tempus fugit jährlich 60 theaterpädagogische Projekte, durch die ca. 2.000 Kinder und Jugendliche erreicht werden können. Zu einem dieser theaterpädagogischen Projekte zählte auch die Kooperation mit der Theodor-Heuss-Realschule und dem Hebelgymnasium. Als Mitglieder des Spielzeitteam 2014/15 war es Antonia Rehfueß und David Vogel möglich, Kostüm, Bühnenteile und Werbemöglichkeiten des Freien Theaters Tempus fugit zu nutzen.

Die Theodor-Heuss-Realschule und das Hebelgymnasium sind benachbarte Schulen in Lörrach. Beide verfügen über freiwillige Nachmittagsangebote, zu denen auch die Theater-AG zählt. Die Proben fanden wöchentlich in der Alten Aula des Hebelgymnasiums statt.

Projektträger
Theater Tempus fugit e.V.
Ötlinger Str. 13
79539 Lörrach
Deutschland
Themenfeld
Region, Partner
Region: 
Infos
Zuletzt geändert: 
23.03.2017 - 11:20
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
252676
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