Herrenberger JugendTräume

Herrenberger JugendTräume

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung in 3 Sätzen:

Ziel unseres Projektes war es, dass wir als Jugendliche auf Dauer in unserer Stadt mitmischen können. Wir wollten dazu eine Struktur schaffen, die uns hilft, unsere Ideen in der Stadt umzusetzen und uns an der Kommunalpolitik zu beteiligen. Gemeinsam mit einem Team an Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Stadt und Jugendarbeit haben wir dazu ein ganz eigenes „Herrenberger Jugendbeteiligungsmodell“ geschaffen.

 

Dauer des Projektes:

Vorlauf ab 2012 – Umsetzung des Projekts November 2013 bis heute



TeilnehmerInnen der Projektgruppe:

Kern der Projektgruppe: 15 Jugendliche im Alter von 14 bis 20

Erweiterte Projektgruppe: 30 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen, Jugendliche und Erwachsene

Insgesamt involviert: über 200 Jugendliche und Erwachsene



Projektbeschreibung:

Aus einem Traum entsteht eine Idee…

Am Anfang unseres Projektes stand ein Problem: Es gab in unserer Stadt nicht genügend Räume, an denen wir Jugendliche uns aufhalten und treffen konnten. Das wollten wir ändern, wussten aber nicht so recht wie. So entstand bei uns der Wunsch, mehr Mitspracherecht für Jugendliche in unserer Stadt durchzusetzen.

Begonnen haben unsere Planungen mit einem zweitägigen Jugendforum. An diesem beteiligten sich weit mehr als 200 Jugendliche der weiterführenden Schulen Herrenbergs. Wir befassten uns mit der bisherigen Bandbreite von Beteiligungsmodellen und suchten Kriterien für ein eigenes "Herrenberger Modell", mit Hilfe dessen sich Jugendliche tatsächlich engagieren möchten und können. So wurden konkrete Ideen entwickelt und zum Schluss individuell durch alle TeilnehmerInnen bewertet.



Eine bunte und quicklebendige Projektgruppe entsteht…

Daraufhin werteten wir die Ergebnisse des Jugendforums aus. Nach dem Jugendforum schloss sich eine Gruppe engagierter Jugendlicher und Erwachsener zu einer Projektgruppe zusammen, die sich von da an häufig trafen um gemeinsam „weiterzudenken“. Wir arbeiteten mit JugendarbeiterInnen, SchulvertreterInnen, Gemeinderat/ Fraktionen und Stadtverwaltung in offener Konstellation zusammen, um die Arbeitsergebnisse des Workshops so zu konkretisieren, damit sich möglichst viele Jugendliche in unserer Stadt darin wiederfinden. Gleichzeitig sollte die kommunalpolitische Realisierbarkeit mitberücksichtigt werden. Durch unsere offene Struktur schlossen sich immer mehr Interessierte dieser Projektgruppe an und brachten so ständig frischen Wind mit sich. Eine solche – auch generationenübergreifende - Zusammenarbeit war bis dato nicht geschaffen und brachte so viele Menschen aus Herrenberg näher zusammen.

Diese Mischung aus anhaltendem Engagement und Öffnung für alle Jugendlichen sorgte dafür, dass die Projektgruppe quicklebendig blieb und dass trotz regelmäßig stattfindender Treffen über Monate hinweg die Begeisterung nicht sank.

Unser Vorhaben, uns Jugendlichen mehr Mitspracherechte einzuräumen, sollte dabei genauso aufgebaut sein, wie wir uns die spätere Arbeit vorstellten: Durch Beteiligung vieler engagierter Jugendlicher. Wir wollten nicht nur von Jugendbeteiligung sprechen, wir wollten sie leben.

Daher war es uns wichtig, möglichst viele verschiedene Teilnehmer zu gewinnen und von der Idee zu begeistern. Zwar bildete sich schnell eine feste Gruppe heraus, die den Prozess wesentlich mitgestaltete, dennoch lebte die Projektgruppe stets von Diversität und Vielfalt. So waren am Prozess SchülerInnen von allen weiterführenden Schulen sowie Auszubildende und Jugendliche von Kooperationsvereinen beteiligt. Dies sorgte für konstruktive Diskussionen über die Ausgestaltung der einzelnen Methoden für Jugendpartizipation und legitimierte die entstandenen Ergebnisse.



Mit Unterstützung vorangekommen…

Um wirklich etwas zu erreichen, arbeiteten wir eng mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinderatsfraktionen, Verwaltung und dem Oberbürgermeister zusammen. Da diese von unserer Idee genauso begeistert waren wie wir, begleiteten sie uns von Anfang an, diskutierten mit uns und hörten uns vor allem viel zu. Sie gaben uns stets das Gefühl, ernst genommen zu werden, was für uns natürlich enorm wichtig war. Wir wussten: Wenn wir hier die Möglichkeit haben, unser Modell zu entwickeln, dann werden wir es später auch ausleben und verwirklichen dürfen.

Eine ebenfalls wichtige Gruppe der TeilnehmerInnen stellten - neben den hauptamtlichen Mitarbeitern des Stadtjugendrings - die Jugendreferenten anderer Vereine dar, die sich vor Ort für die Jugendlichen einsetzen. Mit ihrem fachlichen Wissen konnten sie uns weiterbilden und zur Seite stehen. Sie halfen uns mit unseren Ideen, dachten mit und erarbeiteten Wege, unsere Forderungen und Wünsche der Politik erfolgreich zu präsentieren.

Von diesem Mix aus Akteuren profitierten wir in höchster Weise. Wir konnten sehen, wie wichtig der Austausch zwischen verschiedenen Beteiligten ist und lernten, unterschiedliche Meinungen zu respektieren und uns in inhaltlicher Debatte damit auseinanderzusetzen. Am Ende waren wir nicht nur eine Gruppe, wir waren ein Team mit einem gemeinsamen Ziel: Die Erarbeitung eines konkreten "Herrenberger Jugendbeteiligungsmodells".



Jugendbeteiligung in Herrenberg – so können wir mitmischen…

Dies beanspruchte uns als Projektgruppe in vielerlei Hinsicht über das Jahr 2013. Eine Dokumentation und vor allem eine Präsentation, die im Dezember 2013 dem Verwaltungsausschuss und Januar 2014 dem Gemeinderat vorgelegt wurde, entwickelte sich in dieser Zeit zum Herzstück unserer Arbeit. Der starke Rückhalt durch die gesamte Herrenberger Jugend, wurde auch durch die Anwesenheit vieler Jugendlicher in dieser Gemeinderatssitzung deutlich.

Zu dem gemeinsam entwickelten „Herrenberger Modell“ gehört ein groß angelegtes, in Kooperation mit allen Herrenberger Schulen durchgeführtes „Jugendforum“, bei dem es einmal im Jahr ausführlich um die Themen und Wünsche der jungen Leute geht. Darüber hinaus wird mit einer „Jugenddelegation“ eine neue, passgenaue Form für die kontinuierliche Beteiligung geschaffen, bei der alle mitmachen können, die aber auch mit echten Mitwirkungsrechten (Vorschlagsrecht im Gemeinderat) ausgestattet wird. Über die „Online-Beteiligung“ als dritten großen Baustein, schaffen wir einen innovativen Zugang zur Mitwirkung und erreichen andere Jugendliche über einen für uns alle wichtigen Kommunikationsweg.

Generell ist das Modell so ausgelegt, dass möglichst viele verschiedene Gruppen angesprochen werden. Das Modell soll dank seines niederschwelligen Ansatzes alle Schul- und Jugendgruppen das Mitmachen ermöglichen und vereinfachen.

Für die Umsetzung der konkreten Themen, Projekte und Aktionen gibt es zusätzlich „Projektgruppen“. Darin können sich alle schwerpunktmäßig nach ihrem Interesse einsetzen. Unterstützt und begleitet werden wir von allen Jugendeinrichtungen, Kooperationspartnern und städtischen Ämtern und Einrichtungen.

Damit das Modell funktioniert, gibt es VertreterInnen von Gemeinderat und Verwaltung als „Jugendbeauftragte“ und die „Fachstelle Jugendpartizipation“, die die Elemente des Beteiligungsmodells gemeinsam mit Jugendlichen umsetzt und die Jugendlichen begleitet und unterstützt. Auch bei der Personalauswahl für die Fachstelle, die neu besetzt wurde, haben wir mitentschieden.



Vom Traum zur Realität…

Beteiligung ist für uns dabei mehr als das Vertreten der eigenen Interessen. Wir sehen darin die Chance, unsere Stadt nach unseren Vorstellungen aktiv mitzugestalten und dadurch einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten. In vielen Fragen haben wir Jugendliche andere Antworten als ältere Generationen. Im Dialog mit Gemeinderäten können neue, unkonventionelle Methoden Raum finden, die in der Kommunalpolitik für frischen Wind sorgen. Wenn wir unsere Gestaltungsmöglichkeiten in Jugendbeteiligung zum Ausdruck bringen, haben wir die Möglichkeit, politisches Interesse anderer Jugendlicher zu wecken. Uns Jugendlichen bietet Jugendbeteiligung zudem einen einmaligen Einblick in politische Prozesse. Mithilfe der Jugendbeteiligung lernen und erleben wir die Bedeutung, Chancen und Herausforderungen von Demokratie.

Das heißt, dass wir in Zukunft, wenn wir uns z.B. mehr Jugendräume wünschen oder andere Projekte umsetzen möchten, auf die bestehende Struktur zurückgreifen können. Dabei werden wir von der Fachstelle unterstützt und begleitet. So können all unsere Anliegen, Themen und Projektideen mithilfe des neuen Jugendbeteiligungsmodells weitergeführt und umgesetzt werden.



Damit wir in Herrenberg nicht nur gute Jugendräume finden, sondern auch unsere Jugendträume leben können…

Projektträger
Stadtjugendring Herrenberg e.V.
Marienstraße 21
71083 Herrenberg
Deutschland
Telefon: 
07032/ 956386
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Zuletzt geändert: 
22.03.2016 - 16:11
Inhaltstyp: 
projekt
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