Zu Beginn des Projektes haben sich die Schüler mit dem Raum beschäftigt.
Es galt, den Bedarf, die Nutzungsmöglichkeiten, die praktizierten Rituale der Schüler, die vorgegebene Farbgebung und die Rückzugsmöglichkeiten der Schüler auszuloten.
Anschließend wurde nach einem geeigneten Thema, mit dem sich die gesamte Schülerschaft identifizieren könnte, geeigneten Gestaltungsmitteln und Ausdrucksformen für die Raumgestaltung gesucht.
Hierbei entschieden sich die Kunst-AGler für den Namensgeber ihrer Schule: Christoph Martin Wieland, Biberacher Dichter (18. Jahrhundert), verpackt in POP-ART sowie Keith Hearing als Ideengeber, um Atmosphäre, Bewegung und Farbe in den Aufenthaltsraum zu bekommen. Es wurden Skizzen angefertigt, Zitate gesammelt. Mit Sandpapier ausgerüstet, wurde die gesamte Glasfront aufbereitet, anschließend das Holz lackiert und bewegte POP-ART-Bilder in Tusche und Acryl auf die Holzleisten aufgemalt.
Ein Portrait von C. M. Wieland, wurde im Foto-Shop entworfen, auf eine Kunstleinwand projiziert und mit Acrylfarben gemalt. Neben dem großen Portrait befindet sich jetzt ein Zitat des Dichters. Um ein größeres Zeitfenster für Gestaltung, Malerei, Ideenfindung und deren Umsetzung zu finden, fanden samstags immer wieder 4-stündige Projekttage statt, an denen die Schüler in ihrer Freizeit in die Schule kamen.
Die Hauptsäule wurde mit typografischen Elementen, die den Besucher begrüßen, beschrieben, an ihr klettern diverse „Männchen“ hinauf. Die gesamte Wand, besteht aus weißgetünchten Ziegelsteinen. Sie geben Raum für persönliche und künstlerische Interpretationen von Pop-Art, Schulalltag und Fantasien. Hier war es wichtig, dass jede/jeder Schüler/in ihre/n eigenen Stein gestaltet. Von aufgeklebten Gummibärchen, bis hin zu vielfältiger Malerei, ist nun alles zu finden.
Inzwischen sitzen viele Schüler vor dieser Wand, lesen, schmunzeln und staunen über die Vielfältigkeit der Gestaltung. Eine in POP-ART gestaltete Sonne säumt den „CHILLRAUM“ an der Fensterfront. Dieser entstand in einer Nische, die mit einem aus mit Filzplatten beklebten Podest besteht, sodass Gemütlichkeit gewährleistet ist und den Schülern eine gewisse Rückzugsmöglichkeit ermöglicht. Das Holzpodest wurde in der schuleigenen Schreinerei im Rahmen des A-Stunden Programmes hergestellt.
Dieses Podest wird von einem Holunderbaum gesäumt. Dieser wurde von einem Bauern aus der ländlichen Region gestiftet, von den Schülern weiß angemalt, mit einem selbstgegossenen Betonsockel stabilisiert und mit weißen Schnüren versehen. Somit ist eine „Baumskulptur“ entstanden, an der nun Wieland-Zitate hängen, kleine Botschaften ausgetauscht werden, ein „Kommunikationsbaum“ ist entstanden.
Um diesen finanziellen Posten zu stemmen, legte die Schulsozialarbeit Geld in die Kasse, sodass Holz und Filzplatten bezahlt werden konnten. Die gesamten anderen finanziellen Kosten übernahm der Förderverein des Wieland-Gymnasiums.
Dem Besucher des Raumes zeigt sich an der Wand gegenüber ein großes Wandobjekt, in weiß gehalten, das aus Recyclingmaterial und Pappmaché erstellt wurde. Es zeigt die Großbuchstaben: WG (Wielandgymnasium) und misst die stolze Größe von 200x120 cm.