Zu sich finden - Ruhe finden. Die eigene Mitte finden. Bin ich auf dem richtigen Weg, bzw. welches ist der richtige Weg? Diese Fragen stellten sich Mädchen und junge Frauen des Mädchencafés und der Mädchengruppen des Wiesprojektes (Pfiffigunde / girls club).
Labyrinthe waren die Antwort - schon vor Urzeiten. Die Idee des Lichterlabyrinthes entstand. Ein Labyrinth hat nur einen Weg, der über verschlungene Pfade zur Mitte führt. Obwohl Labyrinthe und Irrgärten sich auf den ersten Moment sehr ähnlich sehen, zeigen sie ganz unterschiedlich Wirkungen auf uns. Ist man beim Durchgehen eines Labyrinthes darauf konzentriert, den richtigen Weg zu finden, so kann man beim Durchschreiten eines Irrgarten darauf vertrauen, geleitet zu werden und sich darauf konzentrieren, welche Gedanken oder Impulse einem dabei kommen.
Schon im Vorfeld wurde mit den Mädchen das Thema altersentsprechend bearbeitet. Was ist der Unterschied zwischen einem Labyrinth und einem Irrgarten? Sowohl durch Recherchieren über die Geschichte von Labyrinthen als auch mit Fantasiereisen sowie durch das Kleben und Malen von Labyrinthen haben sich alle mit sich selbst und den Labyrinthen auseinandergesetzt. Ende Dezember haben wir ein Lichterlabyrinth mit 800 Kerzen in einem Park in Reutlingen gelegt. Um die Dämmerungszeit begannen die Mädchen und junge Frauen, die Teelichte bereitzustellen, um sie bei Einbruch der Dunkelheit anzuzünden. Mehr als zehn Minuten brauchte jede für eine Begehung. Jede und jeder ging nach dem eigenen Tempo und erlebte Momente der Einkehr und Stille, unterstützt durch meditative Musik und gesprochene Texte der Mädchen und jungen Frauen, die zum Nachdenken einluden. Kinder und Erwachsene probierten es aus. Für mehr als 300 PassantInnen wurde das Labyrinth zum Erlebnis. Sie genossen das Zusammenspiel von Schnnee und Lichtermeer, das bis in die Nacht leuchtete. Erst als die Lichter erloschen waren, wurde abgebaut.