In der Stadt Rottweil besteht der geografisch abgetrennte Stadtteil „Hegneberg“ mit größeren Mehrfamilienhäusern aus den 1990er-Jahren, der fast ausschließlich von so genannten Spätaussiedlern und deren Familien bewohnt wird. Die Infrastruktur beschränkt sich auf einen Kindergarten, einen Jugendraum, ein kommerzielles Café/Bistro und ein Ladengeschäft für Waren des täglichen Bedarfs. Letztere beide Einrichtungen wechseln sehr häufig ihre Betreiber und sind oft auch längere Zeit geschlossen.
Der Jugendtreff wird durchschnittlich von 15 Kindern und Jugendlichen pro Öffnungstag besucht. Es überwiegen Kinder im Alter von 10 – 14 Jahren. Hauptsächliches Motiv ist es, Gleichaltrige zu treffen, Spiele zu machen, Musik zu hören. Ab dem Jugendalter nimmt der Besuch ab. Junge Erwachsene besuchen den Jugendtreff gar nicht mehr sondern fahren zur Freizeitgestaltung in die Stadt Rottweil oder in weiter entfernte Einrichtungen.
Gegen den Stadtteil und dessen Bewohner/innen bestehen latente Vorbehalte und auch offen ausgesprochene negative Haltungen („Russenviertel“), die sich auch negativ auf das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen auswirken.
In der medienpädagogischen Aktion "Mein Quartier Hegneberg" soll ein verfilmtes Stadtteil-Porträt aus Sicht der dort lebenden Kinder und Jugendlichen entstehen. Dazu erforschen sie ihren sozialen Nahraum und stellen die charakteristischen Besonderheiten im privaten (falls gewünscht), sozialen, soziokulturellen und infra-strukturellen Bereich heraus. Sie erarbeiten sich in Exkursionen, Interviews, Gruppengesprächen und anderen geeigneten Methoden Sachinformationen, aber auch subjektive Wahrnehmungen, emotionale Eindrücke und Fremdurteile über „ihr Quartier“. Die Recherchen und die Diskussionen werden mit demm "MediaMobil Rottweil" multimedial begleitet und dokumentiert. Die Ergebnisse werden anschließend redaktionell zu einem Drehbuch für eine dokumentarische Liebeserklärung (oder einen Problemaufriss,…) überarbeitet und zu einem Gesamtwerk geschnitten.
