"Jugendliche und junge Erwachsene spielen Vereinte Nationen" - Die Idee hinter Model United Nations ist so einfach wie spannend: Jedes Jahr kommen etwa 450 Jugendliche ab 15 Jahren nach Stuttgart, um in die Rolle von Diplomat*Innen von Nichtregierungsorganisationen zu schlüpfen und eine Sitzungeswoche der Vereinten Nationen zu simulieren. Zwei simulierte Presseteams begleiten die Konferenz mit einem eigenen Zeitungs- und Fernsehnachrichtenkonzept. Zusätzlich zu der Simulation der Konferenz lernen die Teilnehmenden in Seminaren und bei Reden von Personen aus der internationalen Politik und Wirtschaft vertieft ein komplexes Thema der internationalen Politik oder mit internationaler Bedeutung kennen. Damit leistet unser Projekt seit Jahren einen wichtigen Beitrag zur politischen Jugendbildung und ist wegweisend für Projekte, die selbstständiges und nachhaltiges Lernen zum Ziel haben. Unter den Zielen "Informieren. Begeistern. Aktivieren" wollen wir Jugendlichen die Begeisterung und Fähigkeiten vermitteln, reflektiert, weltoffen und menschlich die Zukunft zu gestalten. Anders als beim "trockenen Schulbankdrücken" setzen wir dabei auf außerschulische Bildung durch aktives, praktisches Ausprobieren - und Spaß beim Lernen. Bei MUNBW 2017 werden vom 11. bis 15. Mai rund 450 Schüler*innen aus ganz Deutschland und von deutschen Schulen im Ausland erwartet. Zum vierten Mal sollten die Sitzungen und Rahmenveranstaltungen im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle und dem Hospitalhof in Stuttgart stattfinden. Die Arbeiten am Projekt haben bereits im Juni 2016 begonnen. Seit Anfang September 2016 ist das Organisationsteam der Konferenz vollständig. Mit der Vergabe der während der Konferenz simulierten Rollen im Dezember 2016 soll nach dem Jahreswechsel die inhaltliche Arbeit der Teilnehmenden beginnen.
Gerne würden wir zwei besondere Neuigkeiten und Ziele unserer Arbeit erläutern:
Die Entstehung eines neuartigen "Krisen-Gremiums" und die Vergabe von Teilnahme-Stipendien. Als Reaktion auf die immer häufiger werdenden realen Krisentreffen internationaler Politiker und im Stil internationaler Simulationen wird bei der kommenden Konferenz erstmals ein "Krisen-Gremium" simuliert. Ein realitätsnahes Szenario wird dabei von einer Teilnehmendengruppe verhandelt, das sich durch den Einfluss des Organisationsteams kontinuierlich verändert. Dabei vertreten die Teilnehmenden kein Land, sondern erstmals in der Geschichte von MUNBW real existierende Personen. Dieses Merkmal stellt ein intensives Erlebnis und neues pädagogisches Instrument dar.
Eine derartige Konferenz hat einen großen finanziellen Aufwand, der dabei teilweise durch Teilnahme-Beiträge in Höhe von 50€ pro Person getragen wird. Um finanziell weniger privilegierte Interessierte anzusprechen, sollen 2017 erstmals Teilnahme-Stipendien vergeben werden. Ehemalige Vereinsmitglieder haben bereits große Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. Das Stipendium ist mit einem persönlichen Treffen zwischen Stifter*in und Stipendiat*in während der Konferenz verbunden.
Insgesamt sind wir zuversichtlich, auch 2017 wieder einen wichtigen und sichtbaren Beitrag zur politischen Jugendbildung in Baden-Württemberg leisten zu können.
