Wir führen in den letzten drei Wochen der Sommerferien jedes Jahr eine Spielstadt für ca. 225 Kinder im Alter von 9-14 Jahren durch. Die Kinder sollen ein Stadtleben so realistisch wie möglich mit Spaß, Lernerfolg und Gemeinschaftsgefühl erleben. Dazu arbeiten sie jeweils zwei Tage lang an einer Arbeitsstelle, die sie sich aussuchen können (Friseur, Bäcker, Bürgermeister, TV-Moderator, Töpferer, Zirkusartist etc.); dann geht es erneut auf zum stadteigenen Arbeitsamt, um für die nächsten zwei Tage eine Arbeitsstelle auszusuchen. Betreut werden die Kinder nicht durch Erwachsene, sondern durch Jugendliche im Alter von 14 bis 22 Jahren. Die Jugendlichen werden über das ganze Jahr in Bezug auf Aufsichtspflicht, Umgang mit Kindern, Gefahren, Erste Hilfe etc. geschult und nehmen an der Spielstadt freiwillig teil. Ziel der Initiatoren ist es, den Jugendlichen durch dieses Projekt Selbstverantwortlichkeit und die Fähigkeit, für andere Verantwortung zu übernehmen und einzuschätzen ein bisschen näher zu bringen. Wichtig ist uns die Integration veschiedenster Gruppen - so sind immer etwa 20 Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf, also Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, und etwa 15 Kinder aus Heimeinrichtungen mit dabei. Die Jugendlichen kommen aus dem ganzen Kreis Göppingen und sind oft "erwachsene" ehemalige Bürger der Stadt. Träger des Projektes war bisher der Kreisjugendring Göppingen, nach notwendigen Umstrukturierungen dort drohte das Projekt zu scheitern; deswegen bildete sich aus den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Stadt ein Verein, der diese Jahr zum ersten Mal das Projekt in Eigenregie durchführt. Einen sehr großen Stellenwert hat dabei das Engagement für die Jugendlichen, die nicht nur bei der Durchführung, sondern auch bei der Planung und Vorbereitung des Projektes eng eingebunden sind und Verantwortung übernehmen sollen.