Talk im Turm - Hoch hinaus im strukturierten Dialog

Talk im Turm - Hoch hinaus im strukturierten Dialog

Snapshot Themenfeld
Projektbeschreibung

Das Projekt ’Talk im Turm - Hoch hinaus im strukturierten Dialog’ konnte zunächst das Ziel erreichen, die europäische Bürgerschaft der Jugendlichen und das Bewusstsein für Europa zu verbessern, sowie die Beteiligung junger Menschen zu fördern.

 

Durch die Fahrt zum Europaparlament nach Straßburg und das Gespräch mit dem Vizepräsidenten des Parlaments bekamen die Jugendlichen die Gelegenheit hautnah zu erleben, dass sie sich selbst einbringen und (mit-) gestalten können. Alle drei Themen der Talkrunden des Projektes hatten immer auch einen europäischen Bezug und ermöglichten so den Jugendlichen die Verbindungen zwischen nationaler und europäischer Politik zu analysieren und die Zusammenhänge zu verstehen. Durch die Teilnahme an dem Projekt und den Dialog mit Politikern und Experten, setzten sich die Jugendlichen für aktive Bürgerschaft ein und realisierten, dass sie sich selbst Gehör verschaffen können.

 

Die Beteiligung von jungen Menschen und deren Partizipation an Diskussionen zu Themen wie z.B. Bildung, die sie selbst betreffen, konnte mit dem Projekt erfolgreich erreicht werden, da die beteiligten Jugendlichen von Anfang an in das Projekt integriert waren und selbständig die Inhalte und den Ablauf der Talkrunden mitgestalteten.

Das pädagogische Ziel den Jugendlichen Softskills und Schlüsselkompetenzen während dem Projekt zu vermitteln, konnte in zweierlei Hinsicht erreicht werden. Zum einen hatten die Jugendlichen in Seminaren wie Rhetorik, Moderation und Kommunikation, Film und Schnitt und bei einem Graphik Seminar die Gelegenheit sich theoretisch zu schulen und konnten gleichzeitig die neu erworbenen Kompetenzen direkt in der Projektpraxis anwenden. Die erworbenen und ausgebauten Schlüsselkompetenzen werden den Jugendlichen über die Projektphase hinaus wertvolle Hilfestellungen für ihren weiteren Lebensweg geben können.

 

Das Projekt konnte zudem zur Entwicklung der Solidarität und zur Förderung der Toleranz junger Menschen beitragen. Dies insbesondere dadurch, weil die Jugendlichen sich aus unterschiedlichen sozialen Schichten zusammensetzten und auch kulturelle Unterschiede vorlagen. Durch die gemeinsame Erarbeitung der Talkrunden und Aktivitäten bei denen die verschiedenen Jugendlichen zusammenarbeiteten wurden diese sensibilisiert auch auf Unterschiede untereinander zu achten und sich mit Ihrem Gegenüber solidarisch zu zeigen.

Der bereits mit dem Vorgängerprojekt ’Steig Ein- Du bist am Zug!’ begonnene Dialog in der Jugendpolitikprojektarbeit in der Metropolregion Rhein-Neckar konnte kontinuierlich weitergeführt werden. Während der Vorbereitungsphase wurden die Jugendlichen auf die Talkrunde vorbereitet und hatten mit den drei Talkrunden ein Format und eine geeignete Plattform, um auf Augenhöhe mit den Politikern und Experten zu diskutieren und ihre Sichtweise von aktuellen politischen Themen darzulegen. Bezüglich der Themen des Projektes hatten die Jugendlichen von Anfang Gelegenheit ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse zu kommunizieren und direkt in das Projekt einzubringen.

 

Zunächst waren die Jugendlichen selbst in die Ausarbeitung der Talkrundenthemen involviert und bekamen dadurch Gelegenheit ihre eigenen Ideen und Vorstellungen in das Projekt einfließen zu lassen. Zudem waren die ausgewählten Themen Bildung, EU Flüchtlingspolitik und Integration/Migration Themen, die die Jugendlichen zum großen Teil selbst beschäftigten und wo diese selbst von politischen Entscheidungen oder europäischen Entwicklungen betroffen sind. So war beispielsweise die Diskussion bei der ersten Talkrunde zum Thema Bildung ein Aspekt, bei denen die Jugendlichen, als selbst von der Diskussion betroffene, eine Plattform erhielten, um ihre Erfahrungen und Fragen konkret im Dialog mit den politischen Verantwortungsträgern zu erörtern.

 

Das Projekt zeichnete sich durch einen ausgeprägten partizipativen Charakter aus, wo sich die Jugendlichen mit ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen wiederfinden konnten und gleichzeitig wurden in den Workshops der vorbereitenden Wochenenden und dann schließlich bei den Talkrunden alle verschiedenen Aufgaben zusammengeführt, damit die Talkrunden erfolgreich von den Jugendlichen durchgeführt werden konnten. Die Jugendlichen wussten einerseits, dass sie sich gemäß ihrer Fähigkeiten und Interessen in das Projekt einbringen konnten und trotzdem kam es am Schluss bei den Talkrunden auf jeden Einzelnen an, alles zusammenzuführen und als Team zu arbeiten.

Für die soziale und persönliche Entwicklung der Jugendlichen stellte das Projekt eine gute Möglichkeit dar diese weiterzuentwickeln. Viele der Jugendlichen konnten sich vor dem Projekt nicht vorstellen, was auf sie zukommen würde und viele trauten sich bestimmte Aufgabengebiete wie beispielsweise die Moderation nicht zu. Nach dem Projekt kommentierten viele ihre Erfahrungen mit der Aussage, dass sie sich jetzt sicherer fühlen und sie das im Projekt gelernte selbst gut umsetzen konnten.

Die Jugendlichen lernten in diesem Projekt intensiv im Team zu arbeiten und sich aufeinander zu verlassen, um die Talkrunden gemeinsam durchzuführen und für die soziale Entwicklung war es eine wichtige Erfahrung für die Jugendlichen auch Kompromisse einzugehen, Schwächere zu unterstützen und selbst über sich hinauszuwachsen. Das Projekt lieferte dafür einen geeigneten Rahmen und es war insbesondere wichtig, dass die Jugendlichen über das Projekt hinaus sich persönlich und sozial weiterentwickelt haben.

An dem Projekt waren Jugendliche aus den folgenden Institutionen und Einrichtungen beteiligt:

• Stadtjugendring Mannheim

• Deutsch-Türkisches Gymnasium Mannheim (SEMA- Schule)

• J.S. Bach Gymnasium

• Elisabeth-von-Thadden Gymnasium

• Haupt- und Realschule Mannheim-Seckenheim

• Jugendinitiative Seckenheim

Die Blindenschule Ilvesheim konnte trotz der Teilnahme einiger Jugendlicher bei einem ersten Auftakttreffen aufgrund der zeitlichen Belastung bei den Jugendlichen und den Betreuern nicht weiter am Projekt teilnehmen.

Zu Beginn des Projektes Talk im Turm stand die Vorstellung des Projektes bei den beteiligten Schulen und den Jugendlichen, denen das Projekt persönlich vorgestellt wurde. Zunächst wurden die Themen der Talkrunden ausgewählt und in ersten Abstimmungstreffen die Termine der vorbereitenden Wochenenden und Talkrunden festgelegt.

In der Vorbereitungsphase kam es zu zahlreichen Treffen zwischen der Projektleitung seitens des Starkmacher e.V. und den beteiligten Jugendlichen, bei denen zu Beginn ein Film und Schnitt Seminar stand, welches eine erste Einführung in die Materie darstellte. Die Jugendlichen bekamen dabei Gelegenheit einen Film zu analysieren und konnten im Anschluss direkt in Heidelberg und Mannheim Passanten interviewen. Dazu hatten die Jugendlichen Fragen zu der jeweiligen Thematik der Talkrunden konzipiert. Die Passanten Interviews wurden dann während der Talkrunde den Politikern und Experten interaktiv vorgeführt.

 

Von März 2011 bis Juli 2011 wurden die Schüler intensiv auf die Durchführung ihrer Talkrunde vorbereitet. Es wurden Seminare zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen angeboten, die zum einen den Jugendlichen das nötige Rüstzeug für die Talkrunde mitgaben aber insbesondere für den weiteren Lebensweg von Bedeutung sind. Während der gesamten Dauer der Vorbereitungsphase wurden in mehreren Treffen Umfragen konzipiert und von den Schülern ausgewertet, Interviews mit Passanten gefü gemeinsam mit dem Starkmacher e.V. vorbereitet.

Im Juli 2011 gab es dann eine Fahrt ins Europäische Parlament, bei der interessierte Jugendliche des Projektes bei einer grenzüberschreitenden Mobilität die Gelegenheit bekamen mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes ins Gespräch zu kommen und Themen wie Integration und EU Außenpolitik anzusprechen. Im Anschluss hatten die Jugendlichen Gelegenheit einer Sitzung des Europäischen Parlamentes beizuwohnen.

 

Von 08-09. Juli fand dann das erste vorbereitende Wochenende der ersten beiden Talkrunden statt bei denen zwei verschiedene Gruppen von Jugendlichen zusammen am letzten Feinschliff arbeiteten. In drei verschiedenen Arbeitsgruppen wurden die jeweiligen Aufgaben für die Talkrunde verteilt. Die erste Gruppe stellte sich aus den Moderatoren der Talkrunden und Interessierten zusammen, die während des vorbereitenden Wochenendes die Gelegenheit wahrnahmen von einem externen Trainer in einem Seminar Moderation und Kommunikation gut vorbereitet in die Talkrunde zu gehen. Die zweite Gruppe wurde vom Filmteam 18Frames in einem Workshop auf die Übernahme der Technik vorbereitet. Die Jugendlichen, die für Kameraführung, Licht, Ton und Bildmischer zuständig waren übten hier den minutiösen Ablauf der Talkrunden. Die dritte Gruppe von Jugendlichen war für den inhaltlichen Ablauf der Talkrunde zuständig. Diese Gruppe war für die inhaltliche Recherche der Themen verantwortlich, entwickelte einen professionellen Ablaufplan für die Talkrunde, planten wann welcher Beitrag gesendet wird und hatten die Aufgabe der Aufnahmeleitung während der Talkrunde. Zum Abschluss wurden die drei Workshop Gruppen bei der Generalprobe zusammengeführt, wo die Talkrunde nachempfunden wurde und alle Rädchen ineinander finden mussten.

 

Die beiden ersten Talkrunden mit Jugendlichen der Elisabeth-von-Thadden Schule und dem Johann Sebastian Bach Gymnasium waren zum einen zum Thema Bildung und zum anderen zum Thema EU Flüchtlingspolitik. Zu den Talkrunden wurden Politikvertreter und Experten geladen, die den Jugendlichen Rede und Antwort standen.

Das dritte vorbereitende Wochenende fand vom 30.September bis 01. Oktober statt und die Talkrunde selbst am 04. Oktober 2011 zum Thema Integration und Migration mit Jugendlichen der Sema Schule, der Jugendinitiative Seckenheim und dem Stadtjugendring Mannheim.

 

Am 09. Dezember 2011 wurden bei einer Abschlussveranstaltung die Projektaktivitäten abgeschlossen. Dabei erhielten die Jugendlichen Zertifikate, die ihnen die Teilnahme an dem Projekt und den Seminaren bestätigten und es wurde die Premiere des Projektfilmes gezeigt, den auch die Jugendlichen in Kopie zusammen mit Bildern des Projektes erhielten. Die Jugendlichen waren von Anfang an eigenständig an der Entwicklung der Talkrunde und deren Inhalte beteiligt. Die verschiedenen Trainer für die Seminare und die Projektleitung des Starkmacher e.V. war stets beratend zur Seite und begleiteten die Jugendlichen bei der Entwicklung der Formate. Insbesondere bei den vorbereitenden Wochenenden lernten die Jugendlichen in erheblichem Maße im Team zu arbeiten und auf andere Rücksicht zu nehmen, dies gerade auch deswegen, weil Jugendliche unterschiedlichen Alters und sozialen Hintergrund in das Projekt integriert waren.

 

Es gab bereits seitens der Partner, Lehrer und Betreuer den geäußerten Wunsch in einer Kontinuität mit den bereits abgeschlossenen Projekten ’Steig-Ein- Du bist am Zug’ sowie dem aktuell abgeschlossenen Projekt ’Talk im Turm- Hoch hinaus im strukturierten Dialog’ ein Nachfolgeprojekt anzuschließen. Auch seitens der Jugendlichen, die beispielsweise über das Projekt Bescheid wussten aber selbst nicht teilnehmen konnten, gibt es durchaus die Bereitschaft an einem Nachfolgeprojekt mitzuwirken. Durch die engagierte Mithilfe der Lehrer und Partner und die große Anzahl an beteiligten Jugendlichen hatte das Projekt eine sehr große Sichtbarkeit. Wie ein Nachfolgeprojekt aussehen kann und welche Thematik konkret angesprochen werden könnte, möchte der Starkmacher e.V. in einem bereits erwähnten Nachfolgetreffen gemeinsam mit den Partnern erörtern.

 

Projektträger
Starkmacher e.V.
Seckenheimer Hauptstrasse 72
68239 Mannheim
Deutschland
Telefon: 
0621 49602693
Themenfeld
Themenfeld: 
Region, Partner
Infos
Zuletzt geändert: 
23.02.2017 - 10:22
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
252203
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Film-Zusammenschnitt Talk im Turm