Das Baltikum: Zwischen Kochtöpfen und litauischen Landhäusern

Das Baltikum: Zwischen Kochtöpfen und litauischen Landhäusern

Snapshot Interkulturelles Lernen
Projektbeschreibung

Was bewegt fast 30 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen des Gymnasiums Friedrich II. Lorch, sich ein halbes Jahr lang donnerstags im sogenannten Mittagsband, 30 Minuten der Mittagspause eines langen Schultags, zu treffen?
Die Antwort: Der packende Schülerwettbewerb „Nachbarn im Osten“ mit dem Motto “Gemeinsam in Europa – Baden-Württemberg und die baltischen Länder“, zu dem das Innenministerium und das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport aufgerufen hatten. Das Ziel stand sehr schnell fest: „Wir gewinnen die mehrtägige Studienfahrt in die baltischen Länder!“

Das Baltikum, für Sechstklässler weit, weit weg. Nicht für diese. Zusammen mit ihrer Geographielehrerin Frau Röhrig wurden Jugendbegleiterinnen der Schule gefunden, die bereit waren, die Schülerinnen und Schüler zu betreuen, ihnen bei der Recherche zu helfen, sie zu motivieren, … und die fast alle schon das Baltikum bereist haben. Unsere Schule hat seit sechs Jahren einen auf beiden Seiten geschätzten Schüleraustausch mit der Partnerschule in Estland, dem Tallinna Saksa Gümnaasium. So konnten diese sechs Jugendbegleiterinnen Alicia, Sarah, Marie, Helen, Michelle und Emma ihre Erfahrungen einbringen und Kontakt mit Tallinn aufnehmen.

Elf Gruppen fanden sich, die ihre Beiträge im Bereich „Schreiben und Gestalten“ in drei vorgegebenen Projektmöglichkeiten erarbeiteten.

• „Baltische Kochtöpfe“: hier wurden traditionelle Rezepte recherchiert. Eine achte Klasse des Tallinna Saksa Gümnaasium sammelte estnische Rezepte, übersetzte diese ins Deutsche und stellte Koch- und Backergebnisse bei einer Live-Übertragung vor. Es entstanden in diesen Gruppen Kochbücher mit Menüabfolgen, bestehend aus mindestens drei Gängen, und Fotos der eigenen Zubereitung. Auch wurde die teils komplizierte Beschaffung der Zutaten dokumentiert. Dafür trafen sich auch zwei Gruppen und kochten gemeinsam mit drei Jugendbegleiterinnen in der benachbarten Schulküche. So wurden aus Moosbeerenmarmelade, Kefir, Graupen und Kama…zum Beispiel Baltische Himbeeraugen, eine Graupensuppe oder eine Lachstorte.

• „Baltic Sea Cycle Route“: hier wurde eine Fahrradtour für die Klassen entlang eines Abschnitts der weit über 1000 Kilometer langen Ostseeküste geplant. Landschaften wie die estnische Insel Saa-remaa mit ihrer imposanten Steilküste Panga pank und dem Windmühlendorf in Ohessaare, Städte wie Riga und Tallinn und ihre Sehenswürdigkeiten, Menschen, deren Sprache und ihr Leben wurden vorgestellt. Auch hier gab es intensiven Kontakt mit der Partnerschule.

• „Herrensitze in Lettland und Litauen“: wer heute ins Baltikum reist, kann viele, teils herausgeputzte Schlösser, Herrenhäuser oder Villen besichtigen. Diese entstanden in den letzten Jahrhunderten durch eine deutschsprachige, wohlhabende Minderheit, den Deutschbalten. Ergebnisse dieser Gruppen waren Dokumentationen vom ehemaligen und jetzigen Leben innerhalb der Herrensitze. Hier halfen die Jugendmentorinnen mit ihrem schulischen Wissen, aber auch bei der Erstellung von PowerPointPräsentationen und Plakaten.

Insgesamt reichten 23 Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse beim Wettbewerb ein. Sie setzten sich sehr interessiert mit der Geschichte, dem Leben und der Kultur des Baltikums auseinander. Diese Kenntnisse sollen helfen bei der künftigen Aufgabe der jungen Europäer, das gemeinsame Haus „Europas“ zu gestalten und verwalten.
Den Hauptpreis gewann keine der neun Gruppen, aber alle waren sich einig: Wissen über das Baltikum und Kreativität zusammen mit den Jugendbegleiterinnen und der Partnerschule – es hat sich gelohnt!
 

Bezugnahme auf die vier Wettbewerbskriterien:

• Kooperation mit der Partnerschule in Tallinn (Estland), dem „Tallinna Saksa Gümnaasium“
• Partizipation: Schülerinnen wählten Gruppen und entschieden sich für eines der drei Projekte: „Baltische Kochtöpfe“, „Baltic Sea Cycle Route“ oder „Her-rensitze in Lettland und Litauen“
• Innovation: „Miteinander und Füreinander“ (Sozialcurriculum) über Ländergrenzen hinweg per E-Mail und Skype
• Integration: Deutsche und estnische Schüler setzen sich mit Lebensweise, Kultur und Geschichte des Baltikums (auch der Deutschbalten) auseinander

Projektträger
Gymnasium Friedrich II.
Auf dem Schäfersfeld 4
73547 Lorch
Deutschland
Themenfeld
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Region: 
Infos
Zuletzt geändert: 
18.05.2016 - 10:34
Inhaltstyp: 
projekt
Beitrag Id: 
252837
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