Die Mädchenbildungsreise nach Prag wurde von den teilnehmenden Mädchen eigenständig organisiert und durchgeführt. Die begleitenden Jugendreferentinnen standen beratend und unterstützend zur Seite. Themenschwerpunkt der Reise waren die Auseinandersetzung mit der tschechischen Geschichte und insbesondere der jüdischen Tradition in Prag. Bereits in den Vorbereitungstreffen zur Organisation der Reise im Frühjahr 2019 wurde das Interesse der Mädchen an der Fotografie deutlich. Ausgelöst durch die Bilder der vergangenen Mädchenreisen, mit denen ein erster Eindruck solcher Reisen vermittelt werden sollte, äußerten die Mädchen den Wunsch, das Thema Fotografieren in den Mittelpunkt der Reise zu rücken. In Prag nahmen die Mädchen die Kameraausrüstung zu allen organisierten Programmpunkten mit und organsierten sich während der restlichen Zeit des Tages in Kleingruppen zur Umsetzung ihrer Fotoideen.
Im Rahmen einer kurzen Einführung durch die drei begleitenden Jugendreferentinnen, die alle aufgrund diverser Fortbildungen Erfahrung in der Digitalfotografie haben, wurden grundlegende Kenntnisse in Bereich Tiefenschäre, Belichtung, Bildausschnitt und Besonderheiten der Portrait- und Nachtfotografie vermittelt. Die Teilnehmerinnen setzten in verschiedenen Sessions dieses Wissen um. Es entstanden Fotografien in unterschiedlichen Genres: Streetfotografie, Foodfotografie, Architekturfotografie, thematische Dokumentation (Geschichte Prags) und Portraitaufnahmen.Die Portraitaufnehmen entstanden vorwiegend unter dem Motto „Ich weiß, ich seh‘ gut aus!“. Hintergrund war die Erfahrung eines Mädchens mit unangemessenen Aussagen fremder Menschen zu ihrem Aussehen. Dieses Erlebnis wurde in der Gruppe reflektiert und geeignete Antwortmöglichkeiten entwickelt. Aus dieser Diskussionsrunde entstanden eine große Gruppenidentität und selbstbestärkende Gefühle bei den einzelnen Mädchen. Dieses neue Empfinden wurde dann in Bildern umgesetzt.
Abends fanden Bildbesprechungen unter den Mädchen statt, bei denen die handwerkliche Qualität der Bilder diskutiert wurde. In diesem Zusammenhang wurde auch der Gebrauch von Bildern in Social Media hinsichtlich „Echtheit“ und Aussagekraft besprochen. Beim Abschlusstreffen im Dezember wurden die schönsten Bilder präsentiert und die Mädchen konnten auf eigenen USB-Sticks ihre Bilder mitnehmen.
